Sachwerte: Das Wichtigste auf einen Blick

In einer Welt, in der finanzielle Sicherheit und Vermögensaufbau immer wichtiger werden, rücken Sachwerte zunehmend in den Fokus von Anlegern. Doch was genau sind Sachwerte und warum sollten sie ein Teil Ihrer Anlagestrategie sein? In diesem Artikel beleuchten wir die verschiedenen Arten von Sachwerten, ihre Vor- und Nachteile sowie wichtige Überlegungen für Investoren.

Vorteile / Nachteile

Vorteile

  1. Schutz vor Inflation: Sachwerte bieten einen natürlichen Schutz gegen Inflation, da ihr Wert oft parallel zu den Lebenshaltungskosten steigt.
  2. Wertstabilität in Krisenzeiten: Sie neigen dazu, ihren Wert in wirtschaftlich turbulenten Zeiten besser zu halten, was sie zu einer sicheren Anlage macht.
  3. Potenzial für Wertsteigerung: Viele Sachwerte, wie Immobilien oder seltene Sammlerstücke, haben das Potenzial, im Laufe der Zeit an Wert zu gewinnen.
  4. Einkommensgenerierung: Bestimmte Sachwerte, wie bspw. verchartere Schiffe oder vermietete Immobilien, können ein stetiges Einkommen aus dem laufenden Betrieb generieren.

Nachteile

  1. Hohe Anfangsinvestitionen: Der Erwerb von Sachwerten erfordert oft eine signifikante Anfangsinvestition, was den Zugang für einige Anleger einschränken kann.
  2. Illiquidität: Sachwerte sind oft nicht so schnell und einfach zu veräußern wie andere Anlageformen, was zu Liquiditätsengpässen führen kann.
  3. Pflege- und Instandhaltungskosten: Viele Sachwerte, insbesondere Immobilien, erfordern laufende Instandhaltung, was zusätzliche Kosten verursacht.
  4. Marktkenntnisse erforderlich: Um erfolgreich in Sachwerte zu investieren, sind spezifische Kenntnisse des jeweiligen Marktes unerlässlich.
     
     

Was sind Sachwerte?

Sachwerte sind physische Objekte, die einen inneren Wert besitzen. Sie umfassen eine breite Palette von Anlageklassen wie beispielsweise Immobilien, Schiffe, Edelmetalle, Kunstwerke oder Sammlerstücke.

Der Hauptvorteil von Sachwerten liegt in ihrer Fähigkeit, als Schutz gegen Inflation und Währungsschwankungen zu dienen. Da sie nicht direkt an die Finanzmärkte gekoppelt sind, bieten sie zudem eine gewisse Risikostreuung.

Es ist jedoch zu beachten, dass auch Sachwerte gewissen Risiken unterliegen, wie z.B. Wertverlust durch physischen Verfall, Marktveränderungen in spezifischen Sammler- oder Investitionsmärkten oder Kosten für Instandhaltung und Sicherheit. Daher ist eine sorgfältige Auswahl und Diversifikation auch innerhalb der Sachwertanlagen für ein ausgewogenes Investmentportfolio entscheidend.

Arten von Sachwerten

Für eine Geldanlage in Sachwerte kommen verschiedene Gruppen mit unterschiedlichsten Eigenschaften infrage. Doch nicht alle sind gleichermaßen geeignet – vor allem für Anleger, die bislang noch keine Erfahrungen mit Sachwerten gemacht haben. Im Folgenden stellen wir Ihnen vier ausgewählte Sachwerte etwas näher vor:

Schiffsfonds

Schiffsfonds sind eine spezielle Form der Sachwertanlage, bei der Anleger:innen in die Schifffahrtsbranche investieren. Ein Schiffsfonds bündelt Kapital, um Schiffe zu kaufen, zu betreiben oder zu verchartern. Der Anlageerfolg hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Entwicklung der globalen Handelsrouten, Frachtraten und die allgemeine wirtschaftliche Lage.

Obwohl Schiffsfonds attraktive Renditen bieten können, sind sie mit einigen Risiken verbunden. Die Schifffahrtsbranche ist stark konjunkturabhängig, und Faktoren wie schwankende Frachtraten und Veränderungen im internationalen Handel können die Erträge beeinflussen. Investoren sollten sich auch bewusst sein, dass die Liquidität in Schiffsfonds im Vergleich zu anderen Anlageklassen eingeschränkt sein kann. Bei einer Anlage in Schiffsfonds ist es entscheidend, die Marktbedingungen gründlich zu analysieren und nur in Fonds mit einem soliden Management und einer überzeugenden Investitionsstrategie zu investieren.

Edelmetalle

Gold, Silber und Co. gelten als klassisches und krisensicheres Sachwertinvestment. Im schlimmsten Fall können Edelmetalle sogar als Übergangswährung fungieren, wenn beispielsweise durch die Inflation das Geld an Wert verliert. Da der Vorrat an Edelmetallen nicht unendlich ist, verlieren sie kaum an Wert. Oft steigt der Wert sogar weiter an, wie man auch in den letzten Jahren sehen konnte: Zwischen 2019 und 2020 erhöhte sich der Goldpreis um circa 27 %.

Ein Investment ist im Vergleich zu anderen Sachwerten unkompliziert, da es für Edelmetalle einen großen und internationalen Markt gibt. Damit gestalten sich Kauf und Verkauf von gängigen Münzen oder auch Barren recht einfach. Außerdem spielen hier Aspekte wie ein ausreichendes Expertenwissen eine geringere Rolle als bei Kunstwerken beispielsweise.

Die Anlage in Edelmetalle ist jedoch spekulativ: Weder Zinsen noch Dividenden wirft Ihr Investment ab, Sie sind also von gängigen Marktmechanismen in Form von Angebot und Nachfrage abhängig. Außerdem können auch Edelmetalle bestimmten Preisschwankungen unterliegen: Die Automobilindustrie zum Beispiel hat einen großen Einfluss darauf, wie sich der Preis von Platin entwickelt. Je nachdem, wie groß ihre Nachfrage ist, kann der Preis auch für alle anderen Investoren steigen oder fallen.

Solche Schwankungen können auch nach bestimmten Krisen auftreten: Während sich Edelmetalle in Krisenzeiten oft bewähren und sogar an Wert gewinnen, kann es in den Jahren danach zu einem deutlichen Werteverlust kommen: Nach der Finanzkrise 2008 sanken die Goldpreise in den folgenden fünf Jahren um circa 30 %. Wenn Sie also zu einem hohen Marktpreis in Gold investieren, müssen Sie vor allem in den Jahren nach einer Krise eventuell gewisse Verluste einstecken.

Immobilien

Wer an ein Investment in Immobilien denkt, hat wahrscheinlich den Kauf eines eigenen Hauses oder einer Eigentumswohnung vor Augen. Eine eigene Immobilie als Kapitalanlage kann eine gute Wertanlage sein, wenn sie in einem guten Zustand zu einem guten Preis erworben wird und über eine gute Lage verfügt. Sind diese Aspekte gegeben, können Anlegende oft mit einer Wertsteigerung rechnen, vor allem in Großstadt- und Ballungsgebieten, in denen eine hohe und sogar steigende Nachfrage nach Wohnraum besteht.

Eine eigene Immobilie bringt aber auch so einige Risikofaktoren mit sich: In erster Linie benötigen Sie grundlegende Sachkenntnisse, um bei der Auswahl einer geeigneten Immobilie eine gute Entscheidung zu treffen. Zwar können Ihnen Gutachter oder Architekten dabei helfen, aber als Eigentümer sind trotzdem nur Sie selbst für die Immobilie verantwortlich. Ein gewisses Grundwissen ist deshalb eine wichtige Voraussetzung.

Eine eigene Immobilie bedeutet für Anlegende außerdem auch einen hohen Anteil an Eigenkapital: Seit 2013 gelten strengere Richtlinien für die Vergabe von Bankkrediten, sodass Sie mit einer Finanzierung ganz ohne Eigenkapital nicht weit kommen und Fremdfinanzierung mit Schulden und Zinszahlungen verbunden ist.

Gleichzeitig ist der Kauf einer eigenen Immobilie mit einem hohen Klumpenrisiko verbunden: Mit einem Investment in ein einzelnes Objekt ist Ihre gesamte Anlage den gleichen Risiken ausgesetzt. Das können zum Beispiel Mietausfälle oder ein allgemeiner Werteverlust der Immobilie sein, die dann auch einen Verlust für Ihr Vermögen bedeuten können.

Der Hauptvorteil von Sachwerten liegt in ihrer Fähigkeit, als Schutz gegen Inflation und Währungsschwankungen zu dienen. Da sie nicht direkt an die Finanzmärkte gekoppelt sind, bieten sie zudem eine gewisse Risikostreuung.

Sammlerobjekte

Die teure Uhr, der vererbte Oldtimer, ein seltenes Kunstwerk, aber auch rare Whiskeys und Weine: In die Kategorie der Sammelobjekte fällt eine fast unendliche Zahl von raren und besonders wertvollen Gegenständen.

Investitionen auf diesem Gebiet erfordern viel Fachwissen, um den Objekten auch den richtigen Wert zuordnen zu können. Bei Sammlerobjekten geht es vor allem darum, die Sachwerte in einem möglichst guten Zustand zu erwerben bzw. zu erhalten, um beim Verkauf einen möglichst hohen Preis erzielen zu können. Voraussetzung dafür sind entsprechende Märkte, die den Handel mit solchen Sammlerobjekten ermöglichen.

Der Material- und Gebrauchswert von solchen Sammlerobjekten ist nicht immer eindeutig zu erkennen und steht oft in keinem direkten Verhältnis zum Preis des Sachwerts – für Außenstehende zeichnen sich gerade Sammlerobjekte durch Preisschilder mit astronomischen Beträgen aus. Anlegende müssen deshalb darauf spekulieren, dass ein bestimmtes Objekt einen möglichst hohen „Sammlerwert“ behält oder künftig entwickelt, damit sich ihr Investment lohnt.

Weitere Risiken bei der Anlage in Sammlerobjekte bestehen darin, Opfer von zu hohen Preisen oder sogar von Fälschungen zu werden. Vor allem Kunstwerke sind hierfür anfällig, da gekonnte Fälschungen sogar für viele Expert:innen nicht sofort erkennbar sind.

Deshalb ist im Feld der Geldanlage in Sammlerobjekte ein gutes Kontaktnetzwerk essenziell, auf das Sie vertrauen können. Insgesamt ist der Handel mit solchen Raritäten vor allem für Liebhaber und echte Kenner:innen vorbehalten, da hier ein hohes Maß an Fachwissen und Erfahrung gefordert ist.

Wann lohnt sich ein Investment in Sachwerte?

Das Interesse an Sachwertanlagen nimmt insbesondere in Krisenzeiten, wie beispielsweise bei steigender Inflation, spürbar zu. Viele Anleger nutzen diese Phasen, um in Sachwerte zu investieren, da diese durch ihren physischen Wert einen Schutz für das Vermögen bieten können. Diese Art der Anlage kann einen Teil des Vermögens vor den negativen Auswirkungen wirtschaftlicher Unsicherheiten schützen.

Jedoch sollten Investitionsentscheidungen nicht ausschließlich auf Krisenszenarien basieren. Eine Anlage in Sachwerte kann generell zu jedem Zeitpunkt eine sinnvolle Ergänzung für Ihr Portfolio sein. Unabhängig von der aktuellen Wirtschaftslage bieten Sachwerte eine Möglichkeit, einen Teil Ihres Kapitals in eine beständige und wertstabile Anlageform zu investieren. Wichtig dabei ist, dass die gewählte Anlageform Ihren individuellen Anforderungen und Erfahrungen entspricht.

Ein gut durchdachtes Sachwertinvestment kann Sie nicht nur für zukünftige Krisen rüsten, sondern auch dazu beitragen, das Risiko eines erheblichen Wertverlusts Ihres Gesamtportfolios zu reduzieren. Daher ist es empfehlenswert, nicht auf eine Krise zu warten, sondern proaktiv eine diversifizierte und auf Ihre persönlichen Ziele abgestimmte Anlagestrategie zu verfolgen. Somit ist die Antwort klar: Eine gut überlegte Anlage in Sachwerte ist zu jeder Zeit eine lohnende Entscheidung.

Risiken von Sachwerten

Obwohl Sachwertanlagen eine vielseitige und für viele Anleger geeignete Investitionsmöglichkeit darstellen, ist es unerlässlich, die damit verbundenen Risiken gründlich zu bedenken:

Fehlende Sicherheitsgarantie: Einer der wichtigsten Aspekte, den Anleger beachten sollten, ist, dass auch Sachwertanlagen keine vollständige Sicherheit bieten können. Wie jede Anlageform sind auch Sachwerte Marktschwankungen und anderen Risikofaktoren unterworfen. Diese können unvorhersehbar sein und im ungünstigsten Fall zu finanziellen Verlusten führen. Daher ist es wichtig, sich der Tatsache bewusst zu sein, dass keine Investition, einschließlich der in Sachwerte, absolute Sicherheit garantieren kann.

Mögliche negative Wertentwicklungen: Obwohl Sachwerte oft als Absicherung gegen Inflation angesehen werden und in solchen Zeiten an Wert gewinnen können, gibt es keine Garantie für eine stetige Wertsteigerung. Bestimmte Sachwerte können im Wert sinken, abhängig von Markttrends und anderen externen Faktoren. Daher ist es ratsam, sich nicht ausschließlich auf Sachwerte zur Absicherung in Krisenzeiten zu verlassen und innerhalb der Sachwertanlagen zu diversifizieren.

Höhere Kosten und Aufwand: Ein weiteres Risiko, insbesondere für Neueinsteiger im Bereich der Sachwertanlagen, sind die potenziell höheren Kosten. Diese können durch aktives Management, Verwaltung und Instandhaltung der Sachwerte entstehen. Zum Beispiel können Immobilieninvestitionen mit unerwarteten Ausgaben wie Reparaturen oder Wartungskosten verbunden sein. Es ist wichtig, dass Anleger sich über alle möglichen Kosten im Klaren sind und diese in ihre Gesamtinvestmentstrategie einbeziehen. Eine genaue Prüfung aller anfallenden Kosten und Gebühren sollte vor der Entscheidung für eine Sachwertanlage erfolgen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

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